„Neues Deutschland“ entstand 1980 und war zumindest anfangs personell identisch mit „Rexiw“. Rasch reduzierte sich die Besetzung auf Peter Hartmann, Sabine Hartmann, George Hampton, wozu dann noch bis 1981 Bernd Klepin stieß. In wechselnder Besetzung absolvierte diese Gruppe Liveauftritte, Videodrehs und produzierte MCs.

Anfangs knüpfte ND – wenn auch mit deutschen Texte - noch musikalisch an „Rexiw“ an, wie man der Beschreibung eines frühen Konzerts entnehmen kann:

Die wilde Musik von ‚NEUES DEUTSCHLAND’ scheint direkt aus den Industrieruinen des Kasseler Ostens aufzusteigen, gemischt mit der Häßlichkeit studentischen Wahnsinns — fahle Neongesichter vor Wut verzerrt über ihr sinnloses Programm einer ‚Selbstdisziplinierung für Nordhessen’, die Noten auf eine Einheitsnote zusammengeschrumpft, d. h. man bekommt wenig Abwechslung, das aber kompakt. Aus teilweise zerstörten Verstärkern tönt ein Sound der an die Karikatur einer Luftschutzwarnung erinnert, man fühlt sich an Fehlgeburten, Abtreibungen und Alkoholvergiftungen erinnert, wagt aber nicht das Eintrittsgeld zurückzufordern. Das böse Geschäppere der Schlagzeugerin, gemischt mit Interferenzen der verstimmten Gitarren, bilden den Background im realisierten ,’Epos der Mittelmäßigkeit’.

Doch schnell entwickelte „Neues Deutschland“ einen eigenen Stil: Musikalisch minimalistisch, aber von schneidender Schärfe im Klang und Text. Aber – und das mag erstaunen – dabei auch voller Witz. In diesem Sinne nahm der harte Kern der Gruppe – Peter, Sabine und George – 1981 das Album „BRD DDR“ auf, unterstützt von anderen ICR-Musikern (vor allem als Chor). Aber trotz Kritiken, die die Zielrichtung der Band durchaus richtig erkannten, wurde das Album kein Verkaufserfolg, dafür ging der „Zeitgeist“ zu sehr in Richtung Unterhaltung...